Die Erkrankung Adipositas und das Reizdarmsyndrom sind einige der häufigsten Erkrankungen der heutigen Zeit. Jeder fünfte Mensch in Deutschland leidet an dem Reizdarmsyndrom. Nicht immer sind große Faktoren ausschlaggebend, sondern auch kleinste, innere Vorgänge können eine entscheidende Rolle spielen und Krankheiten auslösen, die sich fast auf den gesamten Körper auswirken. Bei Adipositas ist dies ein ähnlicher Fall. Erfahren Sie hier mehr über die Zusammenhänge von dem Darm-Mikrobiom, Adipositas und dem Reizdarmsyndrom.
Der Darm und somit auch das Darm-Mikrobiom bedürfen mehr Aufmerksamkeit als wir denken, da es noch ein recht junges Forschungsgebiet ist. Einige definieren das Mikrobiom sogar als einzelnes, essenzielles Organ, da wir ohne die Vielzahl an Bakterien und Co. sowie deren Austausch, Ausgleich und Anpassungsfähigkeit gar nicht überleben könnten.
Mit fortschreitender Zeit weiß man, dass das Darm-Mikrobiom Auswirkungen auf viele Beschwerden und auch Krankheiten hat. Auch hier geht es um eine Wechselwirkung von Einflüssen auf den Darm und somit wiederum Einflüssen auf den Körper. Der Darm wird mittlerweile auch als zweites Gehirn bezeichnet, weil seine Beziehung zu anderen Organen und Vorgehensweisen im Körper vergleichbar komplex ist. Man geht heute davon aus, dass ca. 50% der Stoffwechselprodukte, die in unserem Blut vorhanden sind, entweder direkt oder indirekt ihren Ursprung im Darm-Mikrobiom haben. Dies verdeutlicht das wichtige Zusammenspiel zwischen unserem Körper und dem Darm-Mikrobiom.
Die Folgeerkrankungen von Adipositas können sein:
Vor allem Gehirn, Psyche und Bauch bedingen das Syndrom, das doppelt so häufig bei Frauen auftritt. Auch hier gibt es eine Korrelation: Das Darmnervensystem und das zentrale Nervensystem stehen über Botenstoffe im Austausch. Diesen Austausch nennt man auch „Darm-Hirn-Achse“ und er bedingt sich wie folgt: Das sogenannte „Bauchhirn“, der Kern des Darmnervensystems, ist überaktiv und ruft Beschwerden im Bauch hervor. Darüber hinaus beeinflusst es Psyche und Stimmung. Umgekehrt das gleiche Spiel: Das Darmnervensystem reagiert sofort auf eine Veränderung der Stimmung. Deswegen geht das Reizdarmsyndrom durch diese dynamische Wechselwirkung häufig mit Depressionen, chronischem Stress sowie Angststörungen einher.Das Reizdarmsyndrom ist eine Krankheit des Verdauungstraktes, die ebenfalls multifaktoriell bedingt ist. Die genetische Vorbelastung kann ein Faktor sein, wenn andere Einflüsse das Syndrom bereits bedingen.Diese Einflüsse können sein:
Hier sind 10 Tipps, wie Sie Ihr Darm-Mikrobiom unterstützen und somit Folgeerkrankungen mindern können:
Das Mikrobiom: Ursache und Symptom multifaktorieller Krankheiten
Es handelt sich bei dem Reizdarmsyndrom und Adipositas um multifaktorielle Erkrankungen. Es liegt in der Natur dieser Erkrankungen, dass sich verschiedene Faktoren gegenseitig bedingen und auch hemmen. Meist spricht man dabei, runtergebrochen auf wenige Einzelteile, von einem Zusammenwirken von:- Genetischer Prädisposition
- Vielzahl an Umwelteinflüssen
Das Mikrobiom
Im Volksmund auch „Darmflora“ genannt, ist das Darm-Mikrobiom ist ein vielschichtiges Ökosystem im Darm und besteht aus- Bakterien
- Archaeen (Urbakterien)
- Viren
- Pilze
Der Darm und somit auch das Darm-Mikrobiom bedürfen mehr Aufmerksamkeit als wir denken, da es noch ein recht junges Forschungsgebiet ist. Einige definieren das Mikrobiom sogar als einzelnes, essenzielles Organ, da wir ohne die Vielzahl an Bakterien und Co. sowie deren Austausch, Ausgleich und Anpassungsfähigkeit gar nicht überleben könnten.
Mit fortschreitender Zeit weiß man, dass das Darm-Mikrobiom Auswirkungen auf viele Beschwerden und auch Krankheiten hat. Auch hier geht es um eine Wechselwirkung von Einflüssen auf den Darm und somit wiederum Einflüssen auf den Körper. Der Darm wird mittlerweile auch als zweites Gehirn bezeichnet, weil seine Beziehung zu anderen Organen und Vorgehensweisen im Körper vergleichbar komplex ist. Man geht heute davon aus, dass ca. 50% der Stoffwechselprodukte, die in unserem Blut vorhanden sind, entweder direkt oder indirekt ihren Ursprung im Darm-Mikrobiom haben. Dies verdeutlicht das wichtige Zusammenspiel zwischen unserem Körper und dem Darm-Mikrobiom.
Wie bedingt das Darm-Mikrobiom Krankheiten?
Wie bereits beschrieben, ist es heutzutage möglich, das Darm-Mikrobiom genau zu untersuchen. Die Bioinformatik und das Next-Generation-Genomsequenzierungsverfahren lassen Rückschlüsse auf verschiedene Erkrankungen und Beschwerden schließen. Diese Krankheiten können unter anderem an einem gestörten Darm-Mikrobiom liegen:- Diabetes
- Atherosklerose
- Depression
- Adipositas
Mikrobiom & Adipositas - was steckt dahinter?
Auch hier spielt die Wechselwirkung zwischen Fettleibigkeit und einem gestörten Mikrobiom eine Rolle. Ähnlich wie bei der Frage „Huhn oder Ei – was war zuerst da?“ lässt sich dieses Prinzip auch auf Krankheiten in Zusammenhang mit dem Darm stellen. Denn krankhaftes Übergewicht ist sowohl Ursache als auch Symptom eines gestörten Darm-Mikrobioms. Neben der Nahrungsauswahl und Menge sowie der Qualität der Ernährung spielen auch die verschiedenen Bakterienarten innerhalb des Darm-Mikrobioms eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit, ein gesundes Essverhalten sowie für unser Gewicht.Adipositas erklärt
Bei Adipositas, auch Fettleibigkeit genannt, spricht man von starkem, gesundheitsschädigendem Übergewicht. Die Krankheit ist chronisch und geht mit hohem Risiko für Folgeerkrankungen sowie einer verkürzten Lebenserwartung einher. Darüber hinaus sind Faktoren wie das psychische Leiden, die geminderte Lebensqualität, aber auch die Stigmatisierung durch die Umwelt, der Grund, warum Patienten die Krankheit bereits in frühem Stadium belastend ist.Die Folgeerkrankungen von Adipositas können sein:
- Herzinfarkt
- Diabetes
- Verschiedene Krebserkrankungen
- Magen-Darm-Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom
Eine Stoffwechselerkrankung: Ursprung im Darm-Mikrobiom?
Nach neuesten Erkenntnissen ist bewiesen, dass der Zusammenhang zwischen dem Darm-Mikrobiom, der Ernährung, Gesundheit und Stoffwechsel komplexer und bedeutender ist, als gedacht. Das Darm-Mikrobiom ist ein wesentlicher Faktor der metabolischen Gesundheit und nimmt Einfluss auf damit zusammenhängende Krankheiten.Das Darm-Mikrobiom ist ausschlaggebend für viele generalisierte Körperfunktionen. Darunter eine Vielzahl von Stoffwechsel- und Immunfunktionen. Die Verbindung zwischen dem Mikrobiom und dem Stoffwechsel liegt auf der Hand.Reizdarm: Symptome und Ursachen im Überblick
Bei dem Reizdarmsyndrom handelt es sich um eine Funktionsstörung des Darms. Die häufigsten Symptome sind Bauchschmerzen und Probleme beim Stuhlgang. Sie unterscheiden sich aber bei jedem Erkrankten enorm. Man spricht von verschiedenen Reizdarm-Subtypen. Deswegen ist es meist ein langer Weg bis zur Diagnose Reizdarmsyndrom.Vor allem Gehirn, Psyche und Bauch bedingen das Syndrom, das doppelt so häufig bei Frauen auftritt. Auch hier gibt es eine Korrelation: Das Darmnervensystem und das zentrale Nervensystem stehen über Botenstoffe im Austausch. Diesen Austausch nennt man auch „Darm-Hirn-Achse“ und er bedingt sich wie folgt: Das sogenannte „Bauchhirn“, der Kern des Darmnervensystems, ist überaktiv und ruft Beschwerden im Bauch hervor. Darüber hinaus beeinflusst es Psyche und Stimmung. Umgekehrt das gleiche Spiel: Das Darmnervensystem reagiert sofort auf eine Veränderung der Stimmung. Deswegen geht das Reizdarmsyndrom durch diese dynamische Wechselwirkung häufig mit Depressionen, chronischem Stress sowie Angststörungen einher.Das Reizdarmsyndrom ist eine Krankheit des Verdauungstraktes, die ebenfalls multifaktoriell bedingt ist. Die genetische Vorbelastung kann ein Faktor sein, wenn andere Einflüsse das Syndrom bereits bedingen.Diese Einflüsse können sein:
- Falsche Ernährungsweise
- Darmflora oder Darm-Mikrobiom im Ungleichgewicht
- Gestörte Darmbewegung
- Stress, Angst und Depressionen
Fazit - Wie sich das Darm-Mikrobiom auf Adipositas und das Reizdarmsyndrom auswirkt
Da es sich bei Adipositas und dem Reizdarmsyndrom um Magen-Darm-Erkrankungen handelt, die sich in Einzelheiten überschneiden, ist es nicht unüblich, dass diese beiden Krankheiten zusammen – und einander beeinflussend – auftreten.Wichtig hierbei ist das Stichwort Wechselwirkung. Sowohl Fettleibigkeit als auch der Reizdarm haben große Auswirkungen auf die Psyche, welche wiederum Ursache der Krankheit ist. Chronischer Stress ist neben Antibiotika und Magen-Darm-Infektionen der häufigste Auslöser einer veränderten Darmflora.Teilweise kommen bei Menschen mit dem Reizdarmsyndrom einige Bakterienstämme verstärkt oder eine geringere Diversität in dem Darm-Mikrobiom vor als bei gesunden Menschen. Auch hier gilt: Es liegt noch in den Händen der Forschung, ob ein unausgeglichenes Darm-Mikrobiom Ursache oder Folge des Reizdarmsyndroms ist.Vorbeugende Maßnahmen und Therapie
Sich um die Gesundheit des Darms zu kümmern und somit Risiken möglicher Folgeerkrankungen zu minimieren, ist stets sinnvoll. Viele Menschen mit Beschwerden wissen nicht um die Auswirkung des Darm-Mikrobioms und schlagen deswegen Brücken zu anderen Krankheiten oder behandeln Symptome nur mit Medikation.Hier sind 10 Tipps, wie Sie Ihr Darm-Mikrobiom unterstützen und somit Folgeerkrankungen mindern können:
- Abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung, die viele Mikro- und Makronährstoffe abdeckt
- Gründliches Kauen, denn das Verdauen beginnt bereits im Mund
- Präbiotika und Probiotika in Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln, um das Wachstum des Ökosystems im Darm zu fördern
- Vollkornprodukte und Ballaststoffe regen die Darmtätigkeit an und enthalten mehr wichtige Vitamine und Mineralstoffe
- Stressreduktion im Alltag
- Ausreichend Pausen zwischen Mahlzeiten, damit Darm und somit Stoffwechsel Zeit haben, zu verdauen
- Verzicht auf Zucker, Alkohol, Nikotin und frittierte Lebensmittel, da sie das Biom aus dem Gleichgewicht bringen
- Schonende Zubereitung der Nahrung, so bleiben wichtige Spurenelemente der Lebensmittel enthalten
- Achten Sie bei dem Reizdarmsyndrom auf kleine Portionen, statt üppigen Mahlzeiten
- Gehen Sie regelmäßig zum Arzt und lassen Sie sich therapeutisch begleiten