Mykobakterien nehmen in der Bakteriologie eine Sonderstellung ein und fallen unter die Kategorie „Spezielle Bakteriologie“. Diese unbeweglichen, kurzen oder kokkoiden Stäbchen haben eine Zellwand aus langkettigen Mykolsäuren mit hoher Säurefestigkeit, was zur Namensgebung geführt hat: Mykobakterien sind extrem widerstandsfähige, umweltresistente, gram-positive Säurefeste Stäbchen, welche durch spezielle Färbetechniken, z.B. nach Ziehl-Neelsen, sichtbar gemacht werden können. Man unterscheidet 2 Kategorien von Mykobakterien:
Unser breites Leistungsspektrum für Mykobakterielle Diagnostik umfasst folgende Verfahren:
Bei Nachweis von Resistenzen gegenüber einem oder mehreren 1st-line-Tuberkulostatika (Isoniazid, Rifampicin, Ethambutol, Pyrazinamid) erfolgt automatisch eine Überprüfung der nachgewiesenen Resistenz im Nationalen Referenzzentrum für Mykobakterien am Standort Borstel. Ebenso können nachgewiesene atypische Mykobakterien auf Wunsch zur Resistenztestung nach Borstel weitergeleitet werden (WICHTIG: bitte gesonderten Einsendeschein einreichen).
- (obligat pathogene) tuberkulöse Mykobakterien (Erreger der Tuberkulose)
- (fakultativ pathogene) atypische (nicht-tuberkulöse) Mykobakterien (NTM, MOTT)
Unser breites Leistungsspektrum für Mykobakterielle Diagnostik umfasst folgende Verfahren:
- Direkt-Diagnostik (Mikroskopie (Fluoreszenzfärbung auf Säurefeste Stäbchen), auf Anforderung: PCR auf M. tuberculosis-Komplex + molekularbiologische (genotypische) Resistenzbestimmung von Rifampicin (Mutationsanalyse des rpoB-Gens))
- Kulturelle Langzeitbebrütung (Flüssig- und Festkulturen)
- Bei kulturellem Wachstum: Molekularbiologische Speziesdifferenzierung und Kulturelle (phänotypische) Resistenzbestimmung von Mykobakterien des Tuberkulose-Komplexes
- zudem: Lymphozytenstimulationstest (IGRA) in unserer Serologischen Abteilung (Quantiferon-Test, EliSpot)
Dauer der kulturellen Anzucht
Der mikroskopische Befund, welcher bei Indikation und Einsenderwunsch um eine molekularbiologische Direkt-PCR ergänzt werden kann, ist immer der taggleiche Erstbefund am Einsendetag. Bitte beachten Sie jedoch, dass die Anzucht von sowohl tuberkulösen als auch atypischen Mykobakterien länger dauert als die Anzucht anderer medizinisch relevanter Erreger. Bei Positivwerden einer Erregerkultur – in der Regel nach ein bis drei Wochen – wird der Einsender im Falle eines Erstbefundes von uns umgehend telefonisch benachrichtigt. Zusätzlich wird von jedem erstmals angezüchteten Tuberkuloseerreger immer eine Resistenzbestimmung durchgeführt, erneute Resistenzbestimmungen erfolgen bei persistierendem Erregernachweis frühestens nach 8 Wochen, um gegebenenfalls ein Therapieversagen durch eine erworbene Resistenz zu belegen.Bei Nachweis von Resistenzen gegenüber einem oder mehreren 1st-line-Tuberkulostatika (Isoniazid, Rifampicin, Ethambutol, Pyrazinamid) erfolgt automatisch eine Überprüfung der nachgewiesenen Resistenz im Nationalen Referenzzentrum für Mykobakterien am Standort Borstel. Ebenso können nachgewiesene atypische Mykobakterien auf Wunsch zur Resistenztestung nach Borstel weitergeleitet werden (WICHTIG: bitte gesonderten Einsendeschein einreichen).