Der ALM e.V., der Interessenverband der akkreditierten medizinischen Labore in Deutschland, gibt jeden Dienstag (12 Uhr bis 13 Uhr) eine Pressekonferenz für Presse und Fachöffentlichkeit, u. a. zur aktuellen Situation rund um Arbeitsweise und Kapazitäten der ärztlichen Labore. Damit sollen in dieser heraufordernden Zeit Zahlen, Daten und Fakten transparent zur Verfügung gestellt werden.
So wird Journalistinnen und Journalisten die Möglichkeit gegeben, konkrete Fragen zu stellen und in der Folge die Öffentlichkeit zu informieren.Der Verband vertritt derzeit über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzten, rund 500 Naturwissenschaftlern und etwa 25.000 qualifizierten Mitarbeitern. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen labormedizinischen Patientenversorgung in Deutschland.
Hier geht es zur Webseite des ALM e.V.
Die aktuelle Pressemeldung des Interessenverbandes zur Leistungsfähigkeit von Deutschlands Laboren finden Sie nachfolgend:
„Deutschlands Labore sind extrem leistungsfähig und im internationalen Vergleich weit vorne!“Berlin, 31. März 2020: In einer ab heute wöchentlich stattfindenden Pressekonferenz stellen die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V. die aktuellen Zahlen zur Labordiagnostik im Zusammenhang zu Corona-Pandemie vor: Insgesamt wurden laut Datenanalyse des fachärztlichen Berufsverbandes, an der sich bundesweit 97 Labore beteiligen, seit Anfang März rund 800.000 Tests durchgeführt. „Im Vergleich zur letzten Erhebung (KW 12) stieg dabei die Zahl der durchgeführten Tests in unserer Erhebung um etwa 18 Prozent an“, sagt Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender des ALM e.V.. In der KW 13 (23.-29. März) wurden von den 97 teilnehmenden Laboren insgesamt rund 314.000 Tests durchgeführt (KW 12: 267.100). Die Testkapazität für die laufende Woche liegt laut ALM mit rund 93.000 Tests pro Tag nochmals höher als in der Vorwoche. „Das zeigt, dass die Labore ihre Kapazitäten weiter erhöht haben“, betont Müller. Die Analyse des ALM stellt einen großen Teil der SARS-CoV-2-Labordiagnostik in Deutschland dar und wird mit weiteren Daten im RKI zum Gesamtbild zusammengeführt. „Wir wollen mit dem wöchentlichen Update zur SARS-CoV-2-Labordiagnostik einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung der Versorgung leisten und unterstützen hier ausdrücklich RKI, BMG und Krisenstäbe vor Ort“, so der Facharzt für Laboratoriumsmedizin.Die Corona-Pandemie stellt das deutsche Gesundheitswesen und die Gesellschaft derzeit vor große Herausforderungen. Die fachärztlichen Labore arbeiten mit Hochdruck jeden Tag – zum Teil im Dreischichtbetrieb – daran, die steigenden Anforderungszahlen von PCR-Tests auf das Coronavirus SARS-CoV-2 zu bewältigen. Dafür gibt es seitens der Ärzteschaft, der Krisenstäbe beim Bund und in den Ländern, aber auch von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn immer wieder Anerkennung: „Im Vergleich zu anderen Ländern haben wir einen echten Mehrwert, dass wir so große Laborkapazitäten haben“, betonte der Bundesgesundheitsminister vergangene Woche in einer Pressekonferenz des BMG. So testet Deutschland beispielsweise weitaus mehr als die meisten europäischen Länder.„Deutschlands Labore sind extrem leistungsfähig und im internationalen Vergleich auch weit vorne“, sagt auch Evangelos Kotsopoulos. „Aus unserer Sicht ist auch in Zukunft eine ausreichende Testung möglich, sofern die RKI-Richtlinien für die Testindikation eingehalten werden und die Lieferkette seitens der Hersteller für Test-Reagenz und Laborverbrauchsmaterial funktioniert“, so der ALM-Vorstand. Kotsopoulos weist darauf hin, dass es aber nicht nur auf die materiellen Ressourcen der Labore ankommt: Es geht auch um die Ressource Mensch: „Unsere Fachkräfte im Labor arbeiten momentan schon im Dreischichtbetrieb – und sie haben mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen, wie wir alle – geschlossenen Schulen und Kitas.“Die derzeit immer häufiger gestellte Frage nach neuen Antikörper-Tests beantwortet Prof. Jan Kramer, Vorstand im ALM und Facharzt für Laboratoriumsmedizin und Innere Medizin: „Es sind erste Tests zugelassen und diese werden in einigen Mitgliedslaboren des ALM bereits eingesetzt. Die Antikörper-Testung im Blut ist jedoch keinesfalls für die Akutdiagnostik erkrankter Patienten mit der Lungenerkrankung Covid-19 gedacht und ersetzt nicht die Diagnostik mittels PCR aus respiratorischen Materialien, da Antikörper erst ca. 2 Wochen nach Symptombeginn und ca. 4 Wochen nach Infektion nachweisbar sind. “Die Antiköpertestung , so Prof. Kramer, könnte eine wichtige Säule für die zweite Phase der Corona-Krise werden. „Antikörper-Testungen können bei Patienten, die aufgrund schon länger bestehender Symptome in der PCR aus Nasen-Rachen-Abstrich bereits negativ getestet wurden, Infektionen im Nachhinein nachweisen. Auch zur Aufklärung von Infektionsketten können Antikörper-Tests im medizinischen Labor beitragen. Zum Nachweis einer Immunität nach durchgemachter Infektion sollte der Antikörper-Test zum aktuellen Zeitpunkt aber nicht eingesetzt werden: „Wie bei jedem Labortest können falsch-positive Resultate vorkommen,“ betont Prof. Kramer. „Daher ist dringend davon abzuraten, alleine aufgrund eines Antikörper-Nachweises auf die empfohlenen Schutzmaßnahmen im Umgang mit möglichen oder gesicherten Covid-19-Patienten zu verzichten. Zudem gibt es bisher keine belastbaren Daten, ob ein Antikörper-Nachweis mit sicherer Immunität gleichzusetzen ist und wie lange dann Immunität bestehen würde.” Diese offenen Punkte sollen nun im klinischen Einsatz in Zusammenarbeit mit verschiedenen Herstellern und wissenschaftlichen Einrichtungen geklärt werden und dann in offiziellen Empfehlungen resultieren. Vom Einsatz der sogenannten Antikörper-Schnellteste in der Arztpraxis ist bis dahin auf jeden Fall noch abzuraten.Unisono betonen die Vorstände des ALM in der Pressekonferenz: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hoch motiviert und arbeiten unter erschwerten Bedingungen sehr engagiert. Wir geben täglich unser Bestes und stellen uns immer wieder neu auf die Situation ein. Wir hoffen, dass wir so aufgestellt, diese Pandemie gemeinsam durchstehen können und dabei unsere wichtige Arbeit für die Versorgung der Bevölkerung mit medizinischer Labordiagnostik leisten können.“
So wird Journalistinnen und Journalisten die Möglichkeit gegeben, konkrete Fragen zu stellen und in der Folge die Öffentlichkeit zu informieren.Der Verband vertritt derzeit über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzten, rund 500 Naturwissenschaftlern und etwa 25.000 qualifizierten Mitarbeitern. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen labormedizinischen Patientenversorgung in Deutschland.
Hier geht es zur Webseite des ALM e.V.
Die aktuelle Pressemeldung des Interessenverbandes zur Leistungsfähigkeit von Deutschlands Laboren finden Sie nachfolgend:
„Deutschlands Labore sind extrem leistungsfähig und im internationalen Vergleich weit vorne!“Berlin, 31. März 2020: In einer ab heute wöchentlich stattfindenden Pressekonferenz stellen die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V. die aktuellen Zahlen zur Labordiagnostik im Zusammenhang zu Corona-Pandemie vor: Insgesamt wurden laut Datenanalyse des fachärztlichen Berufsverbandes, an der sich bundesweit 97 Labore beteiligen, seit Anfang März rund 800.000 Tests durchgeführt. „Im Vergleich zur letzten Erhebung (KW 12) stieg dabei die Zahl der durchgeführten Tests in unserer Erhebung um etwa 18 Prozent an“, sagt Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender des ALM e.V.. In der KW 13 (23.-29. März) wurden von den 97 teilnehmenden Laboren insgesamt rund 314.000 Tests durchgeführt (KW 12: 267.100). Die Testkapazität für die laufende Woche liegt laut ALM mit rund 93.000 Tests pro Tag nochmals höher als in der Vorwoche. „Das zeigt, dass die Labore ihre Kapazitäten weiter erhöht haben“, betont Müller. Die Analyse des ALM stellt einen großen Teil der SARS-CoV-2-Labordiagnostik in Deutschland dar und wird mit weiteren Daten im RKI zum Gesamtbild zusammengeführt. „Wir wollen mit dem wöchentlichen Update zur SARS-CoV-2-Labordiagnostik einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung der Versorgung leisten und unterstützen hier ausdrücklich RKI, BMG und Krisenstäbe vor Ort“, so der Facharzt für Laboratoriumsmedizin.Die Corona-Pandemie stellt das deutsche Gesundheitswesen und die Gesellschaft derzeit vor große Herausforderungen. Die fachärztlichen Labore arbeiten mit Hochdruck jeden Tag – zum Teil im Dreischichtbetrieb – daran, die steigenden Anforderungszahlen von PCR-Tests auf das Coronavirus SARS-CoV-2 zu bewältigen. Dafür gibt es seitens der Ärzteschaft, der Krisenstäbe beim Bund und in den Ländern, aber auch von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn immer wieder Anerkennung: „Im Vergleich zu anderen Ländern haben wir einen echten Mehrwert, dass wir so große Laborkapazitäten haben“, betonte der Bundesgesundheitsminister vergangene Woche in einer Pressekonferenz des BMG. So testet Deutschland beispielsweise weitaus mehr als die meisten europäischen Länder.„Deutschlands Labore sind extrem leistungsfähig und im internationalen Vergleich auch weit vorne“, sagt auch Evangelos Kotsopoulos. „Aus unserer Sicht ist auch in Zukunft eine ausreichende Testung möglich, sofern die RKI-Richtlinien für die Testindikation eingehalten werden und die Lieferkette seitens der Hersteller für Test-Reagenz und Laborverbrauchsmaterial funktioniert“, so der ALM-Vorstand. Kotsopoulos weist darauf hin, dass es aber nicht nur auf die materiellen Ressourcen der Labore ankommt: Es geht auch um die Ressource Mensch: „Unsere Fachkräfte im Labor arbeiten momentan schon im Dreischichtbetrieb – und sie haben mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen, wie wir alle – geschlossenen Schulen und Kitas.“Die derzeit immer häufiger gestellte Frage nach neuen Antikörper-Tests beantwortet Prof. Jan Kramer, Vorstand im ALM und Facharzt für Laboratoriumsmedizin und Innere Medizin: „Es sind erste Tests zugelassen und diese werden in einigen Mitgliedslaboren des ALM bereits eingesetzt. Die Antikörper-Testung im Blut ist jedoch keinesfalls für die Akutdiagnostik erkrankter Patienten mit der Lungenerkrankung Covid-19 gedacht und ersetzt nicht die Diagnostik mittels PCR aus respiratorischen Materialien, da Antikörper erst ca. 2 Wochen nach Symptombeginn und ca. 4 Wochen nach Infektion nachweisbar sind. “Die Antiköpertestung , so Prof. Kramer, könnte eine wichtige Säule für die zweite Phase der Corona-Krise werden. „Antikörper-Testungen können bei Patienten, die aufgrund schon länger bestehender Symptome in der PCR aus Nasen-Rachen-Abstrich bereits negativ getestet wurden, Infektionen im Nachhinein nachweisen. Auch zur Aufklärung von Infektionsketten können Antikörper-Tests im medizinischen Labor beitragen. Zum Nachweis einer Immunität nach durchgemachter Infektion sollte der Antikörper-Test zum aktuellen Zeitpunkt aber nicht eingesetzt werden: „Wie bei jedem Labortest können falsch-positive Resultate vorkommen,“ betont Prof. Kramer. „Daher ist dringend davon abzuraten, alleine aufgrund eines Antikörper-Nachweises auf die empfohlenen Schutzmaßnahmen im Umgang mit möglichen oder gesicherten Covid-19-Patienten zu verzichten. Zudem gibt es bisher keine belastbaren Daten, ob ein Antikörper-Nachweis mit sicherer Immunität gleichzusetzen ist und wie lange dann Immunität bestehen würde.” Diese offenen Punkte sollen nun im klinischen Einsatz in Zusammenarbeit mit verschiedenen Herstellern und wissenschaftlichen Einrichtungen geklärt werden und dann in offiziellen Empfehlungen resultieren. Vom Einsatz der sogenannten Antikörper-Schnellteste in der Arztpraxis ist bis dahin auf jeden Fall noch abzuraten.Unisono betonen die Vorstände des ALM in der Pressekonferenz: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hoch motiviert und arbeiten unter erschwerten Bedingungen sehr engagiert. Wir geben täglich unser Bestes und stellen uns immer wieder neu auf die Situation ein. Wir hoffen, dass wir so aufgestellt, diese Pandemie gemeinsam durchstehen können und dabei unsere wichtige Arbeit für die Versorgung der Bevölkerung mit medizinischer Labordiagnostik leisten können.“